Kaffee Fakten - Legenden der Leidenschaft

Seit vielen Jahrhunderten schon gehört der Kaffee zu den begehrten und kultigen Getränken. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich rund um das beliebte Heißgetränk Mythen und Legenden, Wahrheiten und Vermutungen und sogar Kunstwerke wie die Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach ranken. Seinen Siegeszug in Europa trat der Kaffee mit der Türkenbelagerung von Wien an und breitete sich dann schnell über den gesamten Kontinent aus. Es entstanden in den großen Städten erste Kaffeehäuser, die den wenig schmeichelhaften Ruf von Lasterhöhlen hatten. Heute gehört der Kaffeegenuss in nahezu jeden Haushalt und so mancher schwört auf die Eigenschaften, die dem Bohnenkaffee zugeschrieben werden. Abseits von Vermutungen und Legenden schauen wir hier, was an den Kaffeefakten wirklich dran ist.

Laut einer ,Morgen-Studie‘ von Nespresso trinken sogar 74% aller Österreicher morgens eine Tasse Kaffee, um in den Tag zu starten. Neben der morgendlichen Tasse ist der zweit-beliebteste Zeitpunkt für den Kaffeegenuss der Nachmittag. Außerdem spannend zu wissen ist, dass die meisten Leute ihr Lieblings-Heißtgetränk nicht schwarz trinken. 6 von 10 Befragten trinken ihren Kaffee mit Milch.

Die einen trinken Kaffee gleich früh zum Aufstehen, die anderen spät am Abend vor dem Zubettgehen. Das ist reine Gewohnheitssache. Ein wirksamer Bestandteil des Kaffees ist Koffein, das - wissenschaftlich erwiesen - belebend, anregend und kreislaufstimulierend wirkt. Aber was ist Koffein? In natürlicher Form kommt Koffein in mehr als 60 verschiedenen Pflanzen vor, wie zum Beispiel dem Matebaum, der Kolanuss, in Guarana oder in Tee. Koffein ist eine natürliche Substanz, die in Reinform ein geruchs- und geschmacksloses, kristallines Pulver ist.

Fun Fact: Einige Italiener nutzen Espresso nach einer langen Nacht - statt einer Kopfschmerztablette. Sie trinken einen doppelten Espresso mit Zitronensaft. Dieses Getränk ist in Italien auch als Romano bekannt und soll gegen Kopfschmerzen helfen.

Ja, es gibt ihn, den Tag des Kaffees. Der ,International Coffee Day‘ wird immer am 01. Oktober gefeiert. Und was sich an diesem Tag anfangen lässt, bedeutet vor allem viel Kaffeetrinken und sich auch einmal mit den Kaffeespezialitäten aus aller Welt auseinander zu setzen. Das geht übrigens auch an jedem anderen Tag im Jahr.

Kaffeesorten gibt es einige und jede dieser Sorten hat ihre Liebhaber. Doch nicht nur geschmacklich sondern auch preislich gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Kaffeebohnen. Wer einmal so richtig tief in die Kaffeekasse greifen will, darf für einen Kilo Kaffeebohnen auch schon einmal um die 600 Euro auf den Tisch legen. Dafür gibt es dann den sagenumwoben Kopi Luwak aus Indonesien. Die ,Herstellung' dieses Kaffees ist sehr speziell. Eine Wildkatze, die Zibetkatze, schluckt die Kaffeekirsche im Ganzen und scheidet danach die darin enthaltenen Kaffeebohnen unverdaut wieder aus. Dadurch wird eine gewisse ,Fermentierung‘ der Bohnen erreicht, die zugleich für den besonderen Geschmack sorgt. Sofern man an die seltene Bohne kommt und den Preis dafür bezahlen möchte. Oftmals sind angebotene Kopi Luwak Kaffees Mischungen, in denen der eigentliche Kaffee nur wie eine Art Gewürz verwendet wird. Man sollte sich also vor einem Kauf gut informieren, ob der Kaffee, den man kaufen möchte, tatsächlich ein reiner Kopi Luwak ist.

Ein weiterer sehr spezieller und gleichzeitig einer der teuersten Kaffees der Welt ist der Jamaica Blue Mountain. Er wird in einem kleinen Waldgebiet auf Jamaica angebaut, wo durch die erschwerten Bedingungen die Kaffeebäume langsamer wachsen und somit die Ernetemengen geringer sind als in anderen Anbaugebieten. Welche Kaffeesorte also zu den teuersten der Welt gehört, bestimmt meist nicht der Geschmack – denn darüber lässt es sich bekanntlich streiten - sondern die Nachfrage und die geringe Verfügbarkeit der besonderen Kaffeebohnen. Deswegen sind sowohl der Kop Luwak als auch der Jamaica Blue Mountain besonders teuer.

Kaffeepflanzen gedeihen vor allem im sogenannten ,Kaffeegürtel‘ besonders gut. In dieser Zone herrscht ein feucht-trockenes und frostfreies Wechselklima, welches perfekt für die Kaffeepflanzen und somit die Produktion von Kaffeebohnen ist. Folgende Länder befinden sich im sogenannten Kaffeegürtel: Uganda, Mexiko, Brasilien, Guatemala, El Salvador, Java, Indien, Costa Rica, Kolumbien, Honduras, Venezuela, die Elfenbeinküste, Kongo, Angola, Äthiopien, Kenia, Tansania und PapuaNeu-Guinea. Der Kaffee, den Nespresso in seinen Kaffeekapseln verarbeitet, kommt vor allem aus den folgenden 12 Ländern: Äthiopien, Süd-Sudan, Kenya, Zimbabwe, Mexiko, Brasilien, Guatemala, Costa Rica, Kolumbien, Peru, Indien und Indonesien, Uganda und Jemen.

Platz Nummer 1 belegt aktuell Brasilien, wobei hier nicht nur der meiste Kaffee produziert, sondern auch konsumiert wird. Auf Platz 2 folgt mit geringem Abstand Vietnam, wo vor allem Robusta-Bohnen produziert werden. Dicht gefolgt von Kolumbien als Kaffeeproduzent und Exporteur auf Platz 3, wo die Kaffeepflanze vor allem in den Hochebenen der Anden gedeiht. Platz 4 der größten Kaffeeproduzenten weltweit belegt Indonesien, wo zum größten Teil auch die Robusta-Bohnen geerntet werden. Die in Java angepflanzten und geernteten Arabica-Bohnen sind jedoch weltweit sehr gefragt. Platz 5 belegt Äthiopien und liegt somit als einziges afrikanisches Land in den Top 5 der Kaffeeproduzenten weltweit. Quelle: de.statista.com

Die Kaffeesorte Robusta hat ihren Namen durch die robustere Pflanzenart (wissenschaftl. Coffea canephora aus der Gattung der Kaffeepflanzen Coffea) erhalten. Sie hat – im Vergleich zu anderen Kaffeepflanzen - einen höheren Koffeinanteil und hat somit ein eigenes natürliches Schutzmittel gegen Insekten. Außerdem benötigt die Robusta keine besondere Anbauhöhe. Ein weiterer Unterschied der Robusta Pflanze im Vergleich zur Arabica Pflanze ist der Duft der Kaffeeblüten. Eine blühende Robusta-Plantage riecht unglaublich intensiv und blumig, in Richtung Jasmin, ein bisschen wie in einem Parfum Geschäft. Im Gegenteil dazu die Arabica Blüte, die weniger intensiv duftet. Der Grund für den ausgeprägten Duft der Robustablüten ist, dass die Pflanze auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist und diese mit dem verführerischen Duft anlockt.

Durch den hohen Druck der Maschine werden bei der Kaffeezubereitung die natürlichen pflanzlichen Öle der Kaffeebohnen zu einer Art Schaum aufgeschäumt. Diesen haselnussbraunen Schaum nennt man in Kennerkreisen auch Crema. Folgende Rückschlüsse kann man anhand der Crema auf die Röstung und die verwendete Bohne ziehen:

Erstens die Farbe: Anhand der Farbe lässt sich erkennen, wie die Bohne geröstet wurde. Eine helle Bohne wurde nur oft nur kurz und leicht geröstet und hat ein eher milderes Aroma. Eine dunkle Bohne hat meist einen kräftigeren Geschmack und wurde länger oder heißer geröstet. Auch die Farbe des Schaums lässt Rückschlüsse auf die Röstung zu: Bei kurzer und leichter Röstung ist der Schaum eher hell, während der Schaum einer langen und intensiven Röstung dunkler ist.

Zweitens: Die Menge der Kaffeecrema lässt Rückschlüsse auf die Qualität der Kaffeebohne ziehen. Außerdem ergibt frischer Kaffee meist mehr Crema als schon länger gelagerter. Die Menge der Crema kann aber auch von der Kaffeesorte abhängen. So ergibt ein Kaffee aus Robusta Bohnen tendenziell mehr Crema als einer aus Arabica Bohnen.